Fragen & Antworten
Sterben – Geistige Welt
Josef: Beim schlafenden Menschen bleibt der Geist durch die “silberne Schnur” mit dem Körper verbunden – ihr sollt euch diese wie eine Spirale vorstellen: Durch irgendeinen Laut oder Schrecken wird der Geist blitzschnell wieder in seinen Körper zurückgezogen. Es ist im Gesetze Gottes so eingerichtet, dass der Geist des schlafenden Menschen frei austreten kann; er wird dann beim Erwachen in den Körper zurückgezogen und nimmt wieder voll und ganz Besitz vom menschlichen Körper.
Dem sterbenden Menschen stehen Geister Gottes zur Verfügung und helfen ihm. Aber nicht bei jedem Menschen, der dem Tode entgegengeht, sind helfende Geister da: Es gibt ja Unglücksfälle, bei denen der Tod so rasch eintritt. In diesem Fall kommen Missionsgeister und nehmen, wenn sich der Geist vom Körper getrennt hat, den Geist in Empfang.
Die Geister Gottes sind beim sterbenden Menschen, um seinem Geist den Übertritt zu erleichtern. Es kann aber sein, dass man sich nicht allzu sehr um einen Menschen kümmert und ihm das Ganze selbst überlässt. Denn es ist auch eine Frage der Gebundenheit des Menschen an die Welt. Es gibt Menschen, die sich in den letzten Stunden mit ihrem Willen noch so an das Leben klammern; dann vollzieht sich der Austritt des Geistes aus dem Körper schwerer und langsamer, und dann müssen oft die Geister Gottes einschreiten. Sie versuchen dann, dem abtretenden Geist zu helfen, sich von seinem Körper zu lösen. Es ist ein Dienst der Engelswelt, den sie am Menschen erfüllt. Es wird für jeden Sterbenden eine Erleichterung sein, wenn ein Engel dasteht und ihm hilft. (1964)
Josef: Bei plötzlich erfolgtem Tode durch einen Unglücksfall ist es so, dass Missionsgeister bereit sind, diese Seelen zu führen und aufzuklären. Für solche Verstorbene ist es natürlich ein gewisser Schock, zu erkennen, dass sie vom irdischen Reiche abgetreten sind, wo sie noch so viele Aufgaben als unerfüllt erkennen. Weil sie sich noch nicht auf das Ableben oder das Hinübertreten in die geistige Welt vorbereitet haben, ist es für sie in der ersten Zeit etwas schwer. Dafür sind dann die Missionsgeister da, die sie trösten und ihnen die notwendigen Erklärungen geben.
Solche Seelen, die schon als Mensch empfänglich waren für all das Geistige, haben es leichter, da sie den Glauben an diese göttliche Welt und diese Verbindung hatten – im Vergleich zu jenen, die keine Kenntnis davon hatten oder schon als Mensch all das ablehnten. Für solche Menschen wird dieser Übertritt ins geistige Reich schwer sein. Sie sind dann in einem Wahne befangen, dass alles nur ein Traum sei, bis sie es verstanden haben, dass für sie das geistige Leben begonnen hat und sie nun mit ihrem geistigen Körper weiterleben. (1954)
Josef: Dieses ist mir [in diesem Falle] nicht möglich, zumal doch dieses Wesen bestimmt noch in seinem Schlafe liegt und es deshalb nicht gestört werden soll. So sollen Menschen auch nicht immer Tränen vergiessen und mit ihren Gedanken diese Wesen aus der geistigen Welt wieder zur Erde ziehen. Denn diese Heimgekehrten bedürfen der Ruhe. Durch die grosse Trauer ihrer Angehörigen wird ihr Schlaf, den sie in der jenseitigen Welt tun müssen, unterbrochen, und sie werden heruntergerissen durch das ständige Flehen und Rufen nach ihnen. Durch die Gedanken, die die Menschen diesen Wesen zusenden, werden diese also in ihrer Ruhe gestört, und sie haben dann keinen ruhigen Schlaf. Und so kommen Momente an sie, wo sie sich wieder zur Erde bewegen, und dies ist für sie ein Hindernis; denn der Schlaf, der über sie kommt nach diesem Ausscheiden aus dem Körper, gehört zu den geistigen Gesetzen. Es bedarf der Geist der vollständigen Ruhe, auf dass er alle seine Strahlen [odischen Kräfte], die ihm nur auf dieser irdischen Welt von Nutzen waren, die er aber teilweise mitgenommen hat, schneller aufzuheben und aufzulösen vermag.
Es wäre so schön, wenn die Menschen ihren Lieben in der geistigen Welt gute Gedanken nachsenden und für sie bitten würden, dass Engel sie behüten und führen möchten in die schönsten Sphären. Aber sie sollen sie nicht wieder auf diese Erde herunterziehen, auf dass diese Wesen den Menschen in allem noch helfen sollten. Die Menschen rufen oft diese Wesen wieder heraus aus der geistigen Welt, und zwar nur aus dem einen Grunde: weil ihre irdischen Angelegenheiten nicht so vollständig in Ordnung sind und weil sie glauben, durch das Herniederziehen dieser Wesen von ihnen beeinflusst zu werden. Dieses kann wohl geschehen, aber vergesst nie, dass es eine unvollkommene, nervöse Art ist, wie sich solche [erst vor Kurzem verstorbene] Wesen kundtun und Menschen inspirieren. Sie bedürfen der Ruhe, und sie müssen die geistigen Gesetze befolgen, und es sollten die Kräfte der Menschen nicht dazu dienen, diese ruhebedürftigen Wesen gewaltsam aus der geistigen Welt herniederzuziehen. (1951)
Josef: In der Regel ist es so, dass eine Mutter mit ihren Kindern doch sehr verbunden ist und dass sie, wenn sie im geistigen Reiche angelangt ist, nur den einen Wunsch hat: zurückzukehren zu ihren Kindern, sei es, um noch etwas in Ordnung zu bringen oder um etwas mitzuteilen.
Es kann sein – ich möchte dies als allgemeine Erklärung sagen –, dass ein solches Wesen schon gleich nach seinem Tode zu seinen Lieben zurückkehren und sich ihnen bekunden kann, ganz plötzlich, und dass es erst einige Wochen später zu dieser Ruhe, zu diesem [Anpassungs-]Schlaf kommt. Es kann aber auch sein, dass diese Seele sofort in diesen Schlaf geholt wird und so an einem Ort für einige Wochen, Monate oder Jahre zur Ruhe kommt. Es kommt hier auf die geistige Entwicklung an.
So geschieht es sehr oft, dass dann der Heimgegangene, mit dem der Mensch in Verbindung kommen möchte, während dessen körperlicher Ruhe die Nähe dieses Menschen aufsucht, um sich ihm zu bekunden. Wenn dann das Verlangen des Menschen so gross ist, eine Mitteilung zu empfangen, und wenn seine Art Strahlung [Schwingung] so ist, dass es möglich sein kann, in kürzester Zeit diese Mitteilung aufzunehmen, dann ist es – ich darf wohl sagen – auch eine besondere Gnade für ihn. Viele haben, um solche Kundgaben empfangen zu dürfen, viele Wochen darum zu bitten, oft viele Jahre. Auch dieses ist verschieden.
In deinem Falle, wenn dir daran gelegen ist, eine Verbindung aufzunehmen, sollst du, wenn du dich zur Ruhe legst, darum bitten, dass man es dir in das Bewusstsein geben möge, damit du es erleben kannst, dass man dir von deinen Verwandten Nachricht geben kann. Es kann ein Geistwesen auch einen dir nahestehenden Mitmenschen inspirieren, damit du auf diese Weise zu einer Antwort kommst. Denn auch auf diese Weise versucht die geistige Welt sich euch kundzutun. Die Menschen überprüfen solches viel zu wenig und glauben, wenn ein nahestehender Mitmensch ihnen etwas sagt, dies wäre nur seine eigene Idee – dabei kann er von der geistigen Welt dazu inspiriert worden sein.
So kann einem Menschen auf sein Bitten hin eine Antwort gebracht werden, und zwar so, wie er sie am besten verstehen kann. Er muss aber darum bitten, und sicherlich kann die Antwort auf eine Weise gegeben werden. (1954)
Josef: Ihr seid immer an das Materielle gebunden, auch im Denken; ihr müsst euch immer einen Raum vorstellen. Das ist im Geistigen aber nicht so. Da fliessen sogar verschiedene Sphären ineinander, und jene Wesen in den tieferen Sphären können die höheren Wesen nicht erkennen. Es ist mir nicht möglich, euch das alles begreiflich zu machen.
Wenn von den niederen und den höheren Stufen gesprochen wird, stellt sich ein Mensch gewöhnlich diese Stufen in der Reihenfolge vor, wie er es begreift: zuerst Niederes, dann Höheres. In der geistigen Welt kann es aber so sein, dass diese Ebenen ineinander hineinfliessen und dennoch streng voneinander abgegrenzt sind – dass sie also höhenmässig auf derselbe Stufe oder Ebene sind, wohl aber im Geistigen voneinander abgegrenzt, sodass sowohl die höhere Ebene als auch die niedere Ebene als solche bezeichnet werden kann. (1954 und 1969)
Josef: Ja. Sagen wir, über eurem Hause gehen gewisse Sphären ineinander hinein, ohne dass die eine die andere berührt. Das können beispielsweise tiefe Ebenen sein, wo unselige Geister da in eurer Atmosphäre gebunden sind – und es kann eine erhöhte Sphäre ihren Eingang in diese unselige Ebene hinein nehmen. Sie berühren einander nicht. Die niedere Ebene sieht die höhere Ebene nicht. Die höhere Ebene weiss aber vom Bestehen und vom Leben jener, doch man kommt nicht miteinander in Berührung, in Kontakt. Das ist etwas, was für uns schwer ist, euch zu erklären, und für euch ist es auch schwer zu verstehen. Darum wird in diesen Belehrungen immer wieder gesagt, dass es für uns schwer ist, über Örtlichkeiten und über Zeit zu reden. Für uns Geistwesen gibt es nicht die Begrenzung von Ort und Zeit wie bei euch, weil eben so vieles ineinander verflochten ist und einander trotzdem nicht berührt. Denn ihr müsst euch Folgendes vorstellen: Niedere Geistwesen und ihre Welt, in der sie wohnen, sind – wie eure Erde und wie ihr Menschen – von einem verdichteten Od. Das höhere geistige, das hineinfliesst, überschneidet das schwer gebundene Od. Es kommt nicht mit dem verdichteten Od in Berührung, weil das feingeistige dieses durchschneidet. Ich weiss nicht, ob ich es für eure Begriffe so richtig erklären kann.
Anschlussfrage: Ist es vielleicht so zu begreifen: So wie du als Geist durch diese Mauern gehst, gehen auch diese Sphären unter Umständen durch eine andere Sphäre aus anderer Stofflichkeit, aus anderem Verdichtungsgrad?
Josef: Ja genau. Aber ich möchte nicht unterlassen zu sagen, dass diese Sphären, die da in der Nähe von euch sind, eben aufsteigende Sphären, das heisst verhältnismässig niedere Sphären sind. Aber es sind jene höheren Sphären und Orte, die hineinfliessen, wo geistige Wesen zu leben haben, die ihre Tätigkeit bei den niederen Geistern ausüben müssen. Es sind sozusagen diese Zwischenhimmel, von denen wir jeweils auch reden, diese Zwischenebenen, die da geschaffen sind zwischen diesen niederen Ebenen und einer höheren Welt – für solche Wesen, die sich in einem Erdenleben weniger belastet hatten und bei denen man es für gut befindet, dass sie nun in der geistigen Welt die weitere Entwicklung durchmachen können. (1972)
Diese Seele wird sich dir auch tagsüber nähern, wenn du an deiner Arbeit bist. Dann gib ihr einen guten Gedanken, sprich ein Gebet für sie. Wenn du aber findest, dass sie dich belästigt, dann weise sie in aller Liebe fort und sage ihr, dass sie sich dann und dann, da und da einfinden soll, also in deinem Hause, wo du dann für sie beten willst. Auf diese Weise kannst du etwas Grosses tun. Aber ich möchte hier erwähnen, dass die Menschen nie glauben sollen, dass ihnen durch ihr Gebet die Macht gegeben sei, eine Seele von ihren Qualen zu befreien. Das Gebet der Menschen ist für sie Balsam, dass sie ihren Zustand leichter ertragen kann – aber das ändert ihren Zustand selbst nicht. Denn solche Seelen werden so lange nicht von ihrer Sphäre weggeführt, bis ein Engel Gottes dies für richtig hält oder die Zeit der Läuterung abgelaufen ist. Und so können alle Menschen für diese armen Seelen so viel wirken, indem sie ihnen ihre Gebete senden, die Trost sind für sie. (1952)