Geistiges Erleben während des Schlafs
In den Stunden der Ruhe vermag der Geist des Menschen sich von seinem irdischen Leib zu lösen und die jenseitige Welt zu erleben.
Dauer:
Datei:
Audio-Hörprobe
Meditation von:
Lene, 15.3.1972
Veröffentlicht in:
Während des Schlafes ist es möglich, mit seinen Schutzgeistern in Kontakt zu kommen
Lene: […] Im Geiste unterhalten wir uns sehr oft mit dem Menschen – es kann sogar tagsüber sein, wenn er mit seinem vollen menschlichen Bewusstsein lebt und wirkt. Uns ist aber auch viel Gelegenheit dazu gegeben, wenn dieses Bewusstsein ausgeschaltet ist, wenn sich der Mensch dem Schlafe hingegeben hat und losgelöst ist von der Schwere des Alltages. Er kann dann ja nicht mehr über die Dinge nachdenken, die ihn tagsüber beschäftigt haben; denn der Schlaf hat ihm dieses Denken, dieses bewusste Denken, genommen. Und so tritt nun an diese Stelle das geistige Denken und Überlegen. In dieser Zeit treten wir zum Menschen hin und haben die Möglichkeit, ihn auf seine menschlichen Schwächen, auf seine Fehler aufmerksam zu machen. Und wir geben es ihm ganz klar zu verstehen, dass dieses ein geistiges Gespräch sei, das weit entfernt vom menschlichen Bewusstsein stattgefunden habe, und, wenn er wieder erwache, er von diesen Gesprächen eben nichts wisse. Aber der Schlaf als solches habe ihm so viel Erbauung und so viel Kraft gegeben, dass er sich darob eigentlich auch fragen sollte: “Wie kommt es denn zu einem so segensreichen Schlaf?”
Es sehnt sich doch der Mensch nach diesem Schlaf. Er fühlt sich körperlich müde, und er will nichts anderes als schlafen, er will nichts mehr empfinden von dem, was ihn tagsüber plagte und beschäftigte. Er will nichts mehr von all dem hören, sei es angenehm oder unangenehm, seien es Enttäuschungen, seien es Überraschungen – nichts dergleichen, er will nur schlafen.
Es wäre doch sehr ratsam, man würde auch einmal darüber nachdenken, dass dieser Schlaf etwas Gottgefügtes, Gottgesegnetes ist; dass er nicht nur zum gesunden Leben des Menschen gehört, sondern es auch ein göttliches Einwirken dazu braucht. Was geistig erlebt wird und auch die Zeit, die geistig durchgestanden wird, ist nie sinnlos oder verstreicht nie nutzlos. In dieser Zeit, wo der Körper ruht, kommt es doch zur Unterhaltung mit dem Geiste; denn man lässt diesen Menschen nicht sozusagen im bewusstlosen Zustand – es ist eine Verbindung geschaffen von Geist zu Geist. Aber hier ist es ja auch so: Wenn Menschen etwas nicht in der Weise ergründen können, dass es für sie verständlich wird, dann wollen sie es nicht annehmen. Sie sind zufrieden mit einem gesunden Schlaf, und sie ahnen nicht, dass dieser Schlaf doch die Zeit ist, wo der Geist wacht, und dass es für ihn die Zeit ist, wo er erbaut werden kann, wo man mit ihm spricht, wo man ihm das geistige Leben vorführt, vor seinem geistigen Auge. Man versucht es ihm verständlich und glaubhaft zu machen; man dringt so glaubhaft auf den Geist ein, dass doch etwas davon – nur ein Ahnen, nur ein Hauch davon – hinübergeht ins menschliche Bewusstsein. Aber auch hier bleibt es beim Menschen nur bei einer sogenannten Annäherung an das Geistige.
Wer sich mit geistigen Problemen und geistigen Gesetzen auseinandersetzt und mit der Unsterblichkeit der Seele, der befasst sich auch mit der Tiefe dieses Schlafes, und er ahnt etwas, das vor sich gehen will. Und so soll es dem Geistesmenschen verständlich werden, und er soll sich dieses merken: Wo Geist mit Geist sich befasst, ist alles sinnvoll; man lässt die Zeit nicht mit Sinnlosem verstreichen. […]
Denn mit dem Schlafe, da wechselt auch die Schwingung. So kommt der Mensch in eine ganz andere Schwingung. Und die unsichtbaren Geistwesen, die ja eben ihre Unterhaltung [mit dem Menschengeist] pflegen und die man versteht – diese Geistwesen sind auf einer anderen Schwingung zu erleben. Durch das Einsinken oder Eintreten in den Schlaf begibt man sich in jene geistige Schwingung, wo es eben ermöglicht wird, in diese geistige Schau und in dieses geistige Gespräch hineinzukommen. Auch diese Veränderung kann einer, der [nach seinem Tode] bei uns eingetreten ist, erleben; und es wird ihm dann verständlich, dass er diese Gespräche nicht in das volle Bewusstsein nehmen konnte. Aber was man erwartet, ist – was ich angedeutet –, dass man über das Göttliche, über den göttlichen Segen nachdenken und forschen sollte. So würde man auch eine Antwort dafür bekommen. […]
Ausschnitt aus dem Vortrag von Geistlehrerin Lene vom 15.3.1972 durch ihre Mittlerin Beatrice Brunner im Saal an der Münchhaldenstrasse in Zürich