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Warum hatte ich es so schwer im Leben?

Bericht eines verstorbenen Mannes, der in der jenseitigen Welt die Ursachen seines schweren Schicksals erfährt. Seine Erlebnisse sind ein eindrückliches Beispiel für die schicksalhafte Verkettung zweier Menschen und die Auswirkungen ihrer früheren Erdenleben. Der Bericht zeigt auf, wie die göttliche Welt die Wege bereitet, damit sich Hass in Liebe umwandeln kann.

Dauer:

26 Minuten

Datei:

Audio-Ausschnitt

Vortrag von:

Josef, 11.10.1975

Veröffentlicht in:

Geistige Welt 1975
Lesen Sie den Erlebnisbericht


Erlebnisbericht von Josef vom 11. Oktober 1975 durch Mittlerin Beatrice Brunner im grossen Saal des Musikkonservatoriums Zürich

Josef: Ich versuche stets, euch anhand von Erlebnisberichten die geistigen Gesetze bildhaft darzulegen. Ihr werdet diese besser begreifen und verstehen, wenn ich euch einen Einblick in das Leben in der andern Welt gebe und von Menschen spreche, die da auf dieser Welt gelebt haben und sich beispielsweise – wie jetzt in diesem Fall, den ich euch erklären will – so verschuldet haben, dass sie dieses Verschulden in einem kommenden, weiteren Erdenleben wiedergutmachen mussten, so wie es durch die Gerechtigkeit und Liebe Gottes gegeben ist. So geschieht es, dass ein Mensch es im Leben sehr schwer hat. Es gelingt ihm sozusagen nichts, er ist von Krankheit gezeichnet, und in seiner Familie, die er gründet, können auch seine Kinder von Krankheiten oder von sonstigen seelischen Belastungen gezeichnet sein, wodurch einem Vater beispielsweise, der ja selbst schon von Krankheit, Mühsalen und Nöten gezeichnet ist, noch zusätzlich Sorgen bereitet werden.

Dieser Mann, von dem ich nun reden möchte, hatte einen Gottesglauben. Sein Glaube aber war nicht tief. Er glaubte an Gott, so, wie es viele Menschen tun: Man glaubt an Gott, aber fragt nicht näher nach ihm, man kümmert sich nicht näher um die himmlische Welt, fragt nicht nach dem Woher und Wohin, nach dem Sinn und Zweck des Lebens; man hat keine solchen Fragen, es genügt einem, an Gott zu glauben; aber neben diesem Gottesglauben auch noch zu hadern, das scheint einem nichts Ungewöhnliches, das stört einen nicht.

Und so war es mit diesem Manne, von dem ich erzähle. Er haderte mit seinem Schicksal und fand es eine Ungerechtigkeit von Gott, dass er ein solch schweres Leben mit seinen Familienangehörigen haben musste, obwohl er, wie er glaubte, doch ein gerechter Mensch wäre, niemandem etwas zuleide tue, während es seinen Nachbarn, wie er erkennen müsse, sehr gut ergehe, obwohl sie nicht so lebten wie er, sondern Mitmenschen betrögen und kein ehrliches Leben führten – darin könne er keine Gerechtigkeit Gottes erkennen. Nun, weiter beschäftigte er sich nicht damit. Er glaubte, es genüge für ihn, Gott zu bejahen; aber nach dem Woher und Wohin erkundigte er sich nicht.

So kam ja auch für ihn die Stunde, wo er das Zeitliche segnen musste und ihm sein geistig Auge aufgetan wurde. Und vor seinen geistigen Augen standen jetzt seine Eltern. Er sah sie vor sich so, wie er sie in Erinnerung hatte, als er noch auf Erden gelebt. Er war einerseits überrascht, sie zu sehen; anderseits machte er sich aber keine weiteren Gedanken darüber. So waren es die Eltern, die ihn zuerst aufklärten, dass er nun ja gestorben sei und in einer andern Welt lebe, dass er nur seinen irdischen Leib abgelegt habe und nun als geistiges Wesen, so wie sie, in der Geisteswelt weiterleben werde. Nun wollte er wissen, warum er denn ein solch schweres Erdenleben gehabt habe und ob jetzt für ihn die Möglichkeit bestehe, in ein besseres Leben einzugehen. Die Eltern mussten ihm aber erwidern, sie könnten ihm keine genaue Antwort geben, aber sie möchten ihn auf ihren Enkel beziehungsweise auf seinen Sohn aufmerksam machen, der seinerzeit den Freitod gewählt habe; es gehe ja auch noch darum, sich um jenen zu kümmern.

Jetzt überlegte dieser Vater und fragte nach dem Sohne – wo er denn sei und warum es ihm denn nicht möglich gewesen sei, auch zu seiner Begrüssung oder zu seinem Empfang zu erscheinen. Auch hier mussten die Eltern ihm sagen: “Wir können dir keine Antwort darauf geben; aber es wäre gut, du würdest dich um ihn bemühen.”

Der Heimgekommene brauchte zunächst aber etwas Zeit, um sich der neuen Welt anzupassen. Denn es war für ihn etwas viel auf einmal: zuerst zu erfahren, dass es wirklich ein Weiterleben gibt und er tatsächlich lebte, und dann noch zu erfahren, dass ja auch sein Sohn, der den Freitod gewählt hatte, weiterlebte und er sich um ihn kümmern sollte. Ja, wie sollte er sich denn um ihn kümmern können? Alles war neu für ihn in dieser Welt, die so ähnlich aussah wie die Welt, die er verlassen hatte. Er hatte die Feststellung gemacht, dass hier die Stofflichkeit anders war; es war nicht mehr dieselbe Grobstofflichkeit, obwohl noch nicht von einer Feinstofflichkeit gesprochen werden konnte. So musste er ja über dieses neue Dasein aufgeklärt werden, und so bat er auch darum. Seine Eltern sollten dafür besorgt sein, dass man ihm nähere Aufklärung gebe. Und tatsächlich wurde ihm diese Aufklärung auch gegeben.

Ich möchte noch kurz seine Welt schildern, in die er eingekehrt war: Sie sah der irdischen Welt, die er verlassen hatte, wahrhaftig ähnlich. Das will heissen: Er sah auch Häuser, er sah Pflanzen, Bäume – Gärten waren in seiner Nähe. Es sah so irdisch aus, und doch fühlte sich alles anders an. Er hatte seine Hände betrachtet; er hatte seine Hände wie als Mensch, und doch waren sie nicht von Fleisch und Blut – geistige Materie war es. Und so fühlte er auch die Gegenstände, die er betrachtete, er betastete den Boden. Feinstofflich war diese Erde, ebenso diese Pflanzen, die er betasten konnte, und diese Gegenstände. Und doch sah alles so aus wie bei den Menschen. Darüber wollte er noch nähere Auskunft haben; und sie wird jedem Heimkehrenden gegeben. Ich brauche nicht ausführlich darauf zurückzukommen, diese Erklärun­gen sind euch schon des Öftern gegeben worden.

Nun ging es darum, dass ihm jemand zugeführt wurde, der ihn aufklärte. Und diese Aufklärung konnte nur von einem Wesen sein, das die Aufgabe hatte, diesen Heimgekehrten zu unterweisen und ihn zugleich auch zur Rechenschaft zu ziehen. Und dieses Wesen, das sich jetzt um ihn bemühte, klagte ihn als Erstes an, liess zuerst vor seinem geistigen Auge sein verflossenes irdisches Leben vorführen. So musste der Heimgekehrte hören, was er als Mensch gesagt, und sehen, was er getan hatte. Und dieses Wesen machte jeweils Einwendungen und erklärte, dass er für sein Tun in seiner Seele gezeichnet sei. So nahm es nun der Bruder zur Kenntnis.

Aber dieses göttliche Wesen erklärte ihm auch, warum er denn ein so schweres Leben hatte verbringen müssen – und dies konnte es ja nur, indem es ihn auch über die Ursache und über den Sinn seines Lebens aufklärte. So musste es zurückgreifen in ein vorheriges menschliches Dasein des heimgekehrten Bruders, in dem er sich so belastet hatte. Ihm wurde gesagt: “Für alle deine Vergehen wurdest du gezeichnet und musstest bestraft werden. Einen Teil davon konntest du in der göttlichen Welt wiedergutmachen, aber dies war nicht in allen Dingen möglich. Eine Wiedergutmachung in einem nächsten Menschenleben war notwendig für dich.”

Nur mit Worten allein hätte man es dem Bruder nicht verständlich oder glaubhaft machen können; dazu braucht es mehr an Belehrung. Man muss diesen heimgekehrten Geistgeschwistern eine Schau in die Vergangenheit geben; man muss es ihnen ermöglichen, zurückzubli­cken in ihre eigene Vergangenheit, wo sie sich selbst wiedererkennen können; sie müssen sich selbst sowie die Taten, die verwerflichen Taten, die sie begangen haben, so sehen, wie wenn es in der Gegenwart wäre. Man gibt ihnen den Beweis.

Das göttliche Wesen, das diesen Bruder aufklärte, fragte nun: “Bist du denn bereit, deinem Sohne, der den Freitod gewählt hatte, beizustehen? Willst du nicht einen Teil der Schuld mit ihm tragen? Du hattest in deinem menschlichen Leben doch grosses Mitleid mit deinem Sohn, hast Anteil genommen an seinem Schicksal.” Und dieser Vater musste sagen: “Ich bin bereit, für meinen einstigen Sohn alles zu tun, damit es ihm besser geht in der Jenseitswelt.” Denn es war ihm erklärt worden, dass sein Sohn in einer Bedrängnis sei, da es doch eine Schuld für ihn sei, dass er aus freien Stücken sein Leben beendet habe – er habe seine Prüfung nicht bestanden und müsse nun eine Zeit der Bedrängnis ertragen. Dieser Vater war bereit, etwas zu tun, um seinem einstigen Sohn die Bedrängnis zu erleichtern. Das göttliche Wesen wollte es aber näher wissen: “Bist du auch bereit, dich einzusetzen für deinen Sohn? Bist du bereit, ihn in Liebe aufzunehmen und gemeinsam mit ihm eine Zeit lang den Weg in der Geisteswelt zu beschreiten?” Das würde also für diesen Vater bedeuten, dass er einen Teil der Last seines Sohnes auf sich selbst nehmen und die Bedrängniszeit in der geistigen Welt mit seinem einstigen Sohne teilen würde.

Dieser Vater bejahte. Er hatte nun gesehen, welch schwere Schuld er sich selber in einem früheren Leben aufgeladen hatte und dass sein zuletzt gelebtes Erdendasein die Folge davon gewesen war: dass er da etwas wiedergutmachen, etwas abtragen musste. Das hatte er getan, aber mit seiner Gesinnung, mit seiner höheren Gesinnung, wie sie die Gotteswelt erwartet, war es bei ihm noch nicht so weit her. Er hatte noch keine so erhabene, edle Gesinnung, wie es von einem wirklichen Christen verlangt wird; so weit war er noch nicht. Deshalb schlug der Engel Gottes ihm vor, auch einen Teil der Schuld seines Sohnes auf sich zu nehmen und die Bedrängniszeit mit ihm zu teilen. Auf diese Art und Weise konnte er eine weitere Last abtragen und brauchte nicht in die persönliche Läuterung einzutreten.

Nun wurde ihm erklärt: “Dein Sohn, den du – wie du sagst – im Leben geliebt hast und für den du auch bereit bist, mit ihm die schwere Zeit der Läuterung zu teilen, war in deinem vorherigen Leben dein – wie du es formuliert hattest – grosser Feind; dein Feind von einst wurde in deinem letzten Leben dein leiblicher Sohn.”

Es war für ihn zuerst schwer, dies zu verstehen; aber er machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Er hatte nur ein Ziel: seinem Sohn zu helfen. Denn er lebte noch in denselben Gefühlen wie einst. Er war ja noch nicht so lange in der Jenseitswelt und dachte noch allzu menschlich. Er hatte in dieser kurzen Zeit die menschlichen Gefühle und menschliches Denken noch nicht losgelöst aus seiner Seele. So war er eben bereit, diese Bedrängniszeit mit seinem Sohne zu teilen und ihm alles zu vergeben. Er wollte nichts mehr wissen von einer Vergangenheit, er wollte nichts wissen davon, dass er einst sein Feind gewesen sei – er hatte nur ein Verlangen: ihm Erleichterung zu bringen.

Und das war und ist das, was die Gotteswelt will: Sie will, dass der Hass aufgelöst wird und dass sich Liebe einprägt in die Seelen der Menschen wie auch der Jenseitigen. Sie sollen den Hass überwinden, sie sollen vergessen, was einst aus Hass einander angetan wurde. Die Liebe soll über alles erhoben werden; man soll einander so nahekommen und bereit sein, für den andern zu leben und zu tragen.

Und so hatte es die Geisterwelt Gottes gefügt: Dieser Mensch, der ein schweres Schicksal tragen musste, hatte damit eine weitere Schuld aus einem vorhergegangenen Leben abgetragen. Sein einstiger Feind wurde ihm als Sohn gegeben, und er liebte ihn, obwohl auch dieser Sohn sich in seinem früheren Leben so belastet hatte – daher kam auch seine geistige Schwachheit und seine erneute Schuld. So sollten die beiden den Weg zum geistigen Aufstieg gemeinsam finden, indem sie zuerst einander in Liebe begegneten und gegenseitig alle Schuld vergeben konnten. Durch diese menschliche Verbindung, durch die Gefühle der familiären Verbundenheit und Zugehörigkeit, die den irdischen Tod überdauern und in der ersten Zeit auch im Jenseits noch vorhanden sind, wurde es zustande gebracht, dass diese beiden sich versöhnt haben, dass sie sich in Liebe begegneten und in Liebe versuchten, gemeinsam den Weg des Aufstiegs zu betreten.

Darin liegt die Gerechtigkeit Gottes, die Liebe Gottes, auch die Barmherzigkeit Gottes; sie ist in der Schöpfung wie im Heils- und Erlösungsplane überall zu finden. Und Menschen stehen dem ferne, sie haben keine Antwort darauf. Sie finden die Gerechtigkeit Gottes nicht, weil sie nicht tief genug in diese göttlichen Gesetzmässigkeiten hineinschauen können, weil sie keine Kenntnisse von der Geisteslehre haben, sich nicht weiter um die Schöpfung kümmern, um das Woher und Wohin. Sie kümmern sich nicht um den Sinn des Lebens und können folglich ja auch keine Antwort auf entsprechende Fragen geben. So ist es einem jeden Menschen zu empfehlen, sich mehr nach dem Sinn des Lebens zu erkundigen. Und es ist jedem Christenmenschen zu empfehlen, sich nach dem hohen Sinn auszurichten, sich um edle Gefühle zu bemühen und sie auch zum Ausdruck zu bringen. Ebenso wird von ihm Gerechtigkeit verlangt in allen Dingen – ein gerechtes Leben leben heisst: keinen Menschen übervorteilen, keinen Menschen betrügen, Ehrlichkeit in allen Dingen, in seinem ganzen Schalten und Walten. Auf diese Weise findet er in sich selbst den Frieden und verbreitet den Frieden in seiner Umwelt; auf diese Weise beeinflusst er seine Mitmenschen und zeigt ihnen den Weg zu einem höheren, schöneren, besseren Leben; auf diese Art und Weise macht er Mitmenschen zufrieden und glücklich.

Nur als kleiner Beweis aus eurem eigenen Leben: Wenn ihr euch mit Mitmenschen befassen oder mit ihnen leben müsst, die ständig im Unfrieden mit sich selbst und mit der Umwelt sind, die gehässig sind und kein Wohlwollen zeigen, die nur darauf ausgehen, den Mitmenschen zu betrügen und zu übervorteilen, ihm Schaden zuzufügen, so kann man doch nicht zufrieden sein. Man kann sogar krank werden, wenn man mit solchen Menschen zusammenleben muss, die keinen Frieden in der Seele haben. Frieden in der Seele haben heisst auch Frieden verbreiten – Frieden, Liebe und Gerechtigkeit.

So, liebe Geschwister, ich glaube, ich habe euch genug dargelegt, worüber es sich lohnt nachzudenken. Und so überlasse ich euch alle dem Segen Gottes. Dieser Segen Gottes möge euch stärken, euch zu jener Erkenntnis führen, die für euch, für euer Leben von Notwendigkeit ist. Möget ihr behütet und beschützt sein vor aller Not und vor allen Gefahren. Gott zum Gruss.

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